Shiitake -Lentinula edodes
Der Shiitake wird als "König der Heilpilze" bezeichnet, da er vielseitig einsetzbar ist und einer der ersten Pilze war, die man bei uns als Heilpilz verwendete.
Der Name "Shiitake" leitet sich von der Kombination zweier japanischer Wörter ab: "Shiia", d. h. Pilz, der am Shii-Baum (ein Hartholzbaum) wächst, und "Take" das heißt Pilz. In China wird er auch Shiang Gu genannt, was mit "duftender Pilz" umschrieben werden könnte.
In Asien wird der Shiitake aufgrund seiner wertvollen Inhaltstoffe schon seit Jahrhunderten als König unter den Pilzen betrachtet. Schon während der Ming Dynastie (1368 - 1644) wurde er als medizinisches Lebensmittel geschätzt und bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt. Laut asiatischer Volksmedizin ist er ein Tonikum, das die Lebensenergie Qi reguliert, somit das Yin und Yang ausgleicht und das Blut aktiviert.
Verschiedene Inhaltsstoffe des Shiitake besitzen nachweislich eine pharmakologische Wirkung.
Der Shiitake enthält Eritadenin, ein Derivat aus der Purinbase Adenin. Eritadenin wirkt antiaggregativ auf die Thrombozyten und damit antithrombotisch. Eritadenin beeinflusst auch den Phospholipidstoffwechsel in der Leber und bewirkt dadurch eine Reduzierung der Blutfette, insbesondere des Serumcholesterins. Dabei wird nicht die Cholesterin-Biosynthese unterdrückt, sondern es kommt zu einer beschleunigten Cholesterin-Ausscheidung. Außerdem hat man festgestellt, dass durch die Einnahme des Shiitake das Verhältnis der Lipoproteine zugunsten des HDL verschoben wird. Daraus resultiert ein erhöhter Abtransport des Cholesterins aus den Gefäßen, ebenso wie ein schneller Abbau des Cholesterins in der Leber. Der Schutzeffekt des HDL besteht darin, dass zum einen Cholesterin aus dem Gewebe und den Makrophagen entfernt wird und zum anderen führt HDL Enzyme mit sich, die in der Lage sind, oxidierte Lipide abzubauen. Durch die entzündungshemmenden und cholesterinregulierenden Eigenschaften des Shiitake verringert sich das Risiko, dass sich Schaumzellen an den Arterienwänden ablagern und eine Arteriosklerose entsteht. Zusätzlich hat das den Effekt, dass der durch Gefäßablagerungen verursachte Bluthochdruck günstig beeinflusst werden kann. Die blutdrucksenkende Wirkung wird auch durch das Enzym Tyrosinase erzielt, das in Studien im Shiitake nachgewiesen wurde.
Ein weiterer Wirkstoff des Shiitake ist das hochmolekulare Polysaccharid Lentinan. Es wird vorwiegend klinisch als Immuntherapeutikum bei Tumorpatienten eingesetzt, da es die Immunantwort aktiviert und hemmend auf das Wachstum von Tumoren wirkt. Hochmaligne Zellen haben einen Schutzmechanismus: Sie blockieren die Synthese von Typ TH 1-Zytokinen. Das Lentinan aktiviert auf alternativem Weg das Komplementsystem durch Stimulierung der Makrophagen und Aktivierung der TH 1-Zellen. Die ausgeschütteten IL-2 bewirken dann eine deutliche Unterdrückung des Tumorwachstums. So ist der Shiitake-Pilz eine Unterstützung vor allem für Krebs-Patienten, die sich noch nicht in einer schulmedizinischen Behandlung befinden. Es verwundert nicht, dass sein Wirkstoff Lentinan in Japan schon lange als Medikament für die Behandlung von Krebs zugelassen ist.
„Seit 27 Jahren leide ich unter einer Fettstoffwechselstörung. Schon als ich 18 war, bekam ich zu meinen Blutfettwerten zu hören: LDL und Triglyceride zu hoch, HDL zu niedrig. Ich kann kaum noch sagen, wie viele Medikamente ich seitdem zur Regulierung des Cholesterinspiegels eingenommen habe. Weil ich unter den Nebenwirkungen litt, musste ich immer wieder zu einem anderen Präparat wechseln. Zufällig erfuhr ich von einem Bekannten mit ähnlichen Problemen vom Shiitake-Pilz. Nach zweimonatiger Einnahme der Shiitake-Kapseln haben sich meine Blutfettwerte deutlich verbessert." Herr M. aus S., 45 Jahre
Aber außer dem Lentinan enthält der Shiitake noch andere Polysaccharide, die antikanzerogen und immunregulativ wirken. So können die ß-Glykane (Polysaccharide) des Shiitake auch körpereigene antioxidative Enzyme wie die Superoxiddismutase, die Katalase und die Glutathion-Peroxidase aktivieren. Dies ist bei der Entgiftung und zum Schutz vor Zellschäden und Entzündungen sehr wichtig.
In der westlichen Mykotherapie wird der Heilpilz Shiitake hauptsächlich zur Behandlung von Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen eingesetzt. Da durch den Shiitake über die Beeinflussung des Gefäßtonus die Durchblutung reguliert werden kann, wird er auch bei Migräne und Tinnitus erfolgreich verwendet.
Auch bei Erkrankungen infolge eines veränderten Stoffwechsels mit Verdickungen und Schmerzen der Gelenke, leistet der Shiitake-Pilz gute Arbeit. Die Heilpilze Reishi und Shiitake haben sich in der mykologischen Praxis besonders bei Arthritis, Gicht und Rheuma bewährt. In diesen Fällen kann er einen Rückgang von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bewirken.
Auch die hepatoprotektiven Eigenschaften des Shiitake seien an dieser Stelle erwähnt. Die Einnahme dieses Heilpilzes bewirkt einen Schutz der Leberzellen sowie eine verbesserte Leberfunktion. Bei Hepatitis B zeigte sich, dass die Produktion von Antikörpern angekurbelt wurde. Man fand heraus, dass sich die SGPT- und GPT-Spiegel bei toxischer Hepatitis durch das im Shiitake enthaltene Lentinan regulierten.
Generell ist der Shiitake ein aufbauender und stärkender Pilz, der – auch dank seiner B-Vitamine – bei Erschöpfung, Überarbeitung und dem chronischen Müdigkeitssyndrom empfehlenswert ist. Auch bereichert er den Speisezettel von Vegetariern und Veganern, da er Ergosterol, die Vorstufe von Vitamin D, enthält, das sonst vor allem in Fleisch zu finden ist.
Zusammenstellung der durch Studien nachgewiesenen Wirkung
- Durch Veränderung des Phospholipidstoffwechsels in der Leber kommt es zur Senkung des Cholesterinspiegels.
- Der Inhaltsstoff Tyrosinase senkt zu hohe Blutdruckwerte.
Einsatzbereiche in der Traditionellen chinesischen Medizin
- Eigenschaften: süß, neutral.
- Milz, Magen, Lunge.
- Reguliert Qi und Blut bei Leere, aber nicht bei Blockaden.
- Löst Schleim.
- Stärkung von Mitte und Qi.
- Exanthemen zum Durchbruch verhelfend.
- Bei Appetit- und Kraftlosigkeit.
- Bei häufigem Wasserlassen.
- Bei Rachitis.
- Bei Magen- und Gebärmutterkarzinom.
- Bei Hyperlipämie.
Quellen
- Sugiyama K., Akachi T., Yamakawa A.: "Hypocholesterolemic action of eritadenine is mediated by a modification of hepatic phospholipid metabolism in rats."; The Journal of Nutrition, Vol. 125 (8); 2134-44
- Jianzhe Y., Mao X.: "Icons of Medicinal Fungi from China"; CRC Press; 1989
- Hobbs, C.: "Medicinal Mushrooms", Botanica Press, 1995
- Prof. Dr. med. Ivo Bianchi: "Moderne Mykotherapie"; Hinckel Druck, 2008
Hinweis
Die beschriebenen Wirkungen beruhen auf der Einnahme von Heilpilzpulver, das aus dem ganzen Pilz hergestellt wurde. Bitte lassen Sie sich vor der Anwendung von Ihrem Therapeuten beraten.