Sport und Ausdauer
Erhöhung der körperlichen Belastungsfähigkeit durch Heilpilze
An Leistungssportler werden immense physische Anforderungen gestellt. Nicht moderate Leistungssteigerung, sondern exzessive körperliche Anstrengung und kontinuierliche Höchstleistungen werden von diesen Sportlern erwartet.
Doch das Greifen nach Superlativen birgt Risiken und verlangt andere Unterstützung als das Training für den Freizeitgebrauch. Leistungssportler sind durch das ständige Erbringen von Höchstleistungen besonders infektanfällig. Das Immunsystem muss bei dieser Gruppe gestärkt werden und die schnelle Regeneration des Körpersystems steht im Vordergrund. Der Erhalt der Leistungsfähigkeit ist obligat, der Körper das Kapital.
Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit
Schon immer wurde darüber nachgedacht, wie man zur Prävention, im Krankheitsfall, zur Leistungssteigerung und zur Erhöhung des allgemeinen Wohlbefindens die Ernährung optimieren und Nahrungsergänzungsmittel effizient einsetzen kann. In China ist es schon seit rund 1.500 Jahren Tradition, unter anderem Heilpilze gegen Erschöpfung und zur Erhöhung der Ausdauer einzusetzen. Die Einnahme von Pilzen dient der Gesundheit – sie sind kalorienarm, reich an Proteinen, Chitin, Eisen, Sekundärstoffen, Vitaminen und Aminosäuren.
Die Wirksamkeit von Heilpilzen wurde bereits in etlichen aktuellen wissenschaftlichen Studien belegt und es scheint, dass auch die westliche Welt anfängt, sich für dieses alte Wissen in verstärktem Maße zu begeistern.
Inhaltsstoffe der Heilpilze
Viele Heilpilze sind sogenannte "Nutraceuticals" – ein Kunstwort aus den englischen Wörtern nutrient = Nahrungsmittel und pharmaceutical = Heilmittel. Sie können sowohl in der Küche als Speisepilz zu kulinarischen Genüssen als auch zur Behandlung von Krankheiten genutzt werden. Sie besitzen Inhaltsstoffe, die wir für unsere Gesundheit gezielt einsetzen können, und man könnte sie als "Host Defense Potentiators" bezeichnen. Sie enthalten unter anderem Polysaccharide, Triterpene, Nukleoside, Adenosinderivate, Hemicellulose (AHCC) und andere Metaboliten. Diese Verbindungen wirken insbesondere auf das Immunsystem, den Stoffwechsel, den respiratorischen Trakt, das Herz-Kreislauf- und das Hormonsystem ein. Ebenso aktivieren sie die Immunantwort und regulieren überschießende Reaktionen.
Erhaltung eines gesunden Körpers
Wichtig für jeden Sportler ist der Erhalt seines Wohlbefindens und ein Zustand innerer Ausgeglichenheit. Jede Krankheit hinterlässt eine Schwachstelle, die durch ein inadäquates oder nur unzureichend funktionierendes Immunsystem verstärkt wird. Wiederholen sich krankhafte Prozesse öfters, erhöht sich die Bereitschaft für eine chronische Erkrankung auf dem entsprechenden Gebiet. Deshalb ist es für Hochleistungssportler besonders wichtig, die Häufigkeit und Schwere von Erkrankungen zu minimieren und einen optimalen Gesundheitsstatus zu erhalten.
Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch die Gabe von Heilpilzen
Der gezielte Einsatz von Heilpilzen bei Sportveranstaltungen ist seit den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 in Stuttgart bekannt. Chinesische Läuferinnen gewannen dort sechs Medaillen und stellten anschließend bei ihren nationalen Meisterschaften neue Weltrekorde auf. Ihr Trainer begründete die Erfolge mit eiserner Disziplin und Höhentraining. Vor allem aber mit der regelmäßigen Einnahme des Cordyceps (Chinesischer Raupenpilz).
Bereits seit Jahrhunderten wird der Heilpilz Cordyceps in Asien als Tonikum zur Erhöhung von Kraft und Vitalität, für ein langes Leben, zur Bekämpfung von Depressionen und zur Steigerung der sexuellen Lust eingesetzt.
Der Cordyceps hat einen starken Bezug zu den Nieren, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als funktionelles Organ gesehen werden, das die Lebensenergie darstellt. Häufige Begleiterscheinungen wie Mangel an Willenskraft, Motivation, Angst, Sorge und ein Gefühl der Leere resultieren aus einer Nierenschwäche. Wird die Energie dieses funktionellen Systems zum Beispiel durch die Gabe von Heilpilzen erhöht, steigert sich die Ausdauer. Diesen legendären Effekt, Vitalität und erhöhte Anpassungsfähigkeit des Körpers an Stress-Situationen zu bewirken, will sich jetzt auch die westliche Sportwelt zunutze machen.
Wie wirkt der Cordyceps?
Noch ist nicht endgültig geklärt, welche Komponenten dieses Heilpilzes zu mehr Ausdauer und Energie verhelfen. Auf jeden Fall beinhaltet der Cordyceps bioaktive Moleküle, vor allem Polysaccharide und Cordycepin, welche die Aktionsgrundlage bilden, dass der Körper seine Energie effizienter nutzen kann. Es wird vermutet, dass er die Fett- und Betaoxidation unterstützt und dabei den Glykogenverbrauch bei physischer Belastung hinauszögert. Ebenso erhöht er die Blutzufuhr zur Leber und zu anderen Organen und optimiert den Sauerstoffverbrauch. Studien belegen auch eine stimulierende Wirkung des Cordyceps auf die Abgabe von Hormonen der Nebennierenrinde, wodurch er Stress-Symptomen entgegengewirkt. Das wirkt sich auch positiv auf Hochleistungssportler aus, die oft unter immensem psychischen Druck stehen. Es gibt bereits einige wissenschaftliche Studien zur leistungssteigernden Wirkung des Cordyceps. So testete zum Beispiel eine Doppel-Blindstudie, die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde, Energie und Ausdauer an 110 gesunden Erwachsenen mit bewegungsarmem Habitus. Nach zwölf Wochen zeigte sich, dass die Gruppe, die den Cordyceps nahm 2,8 Prozent länger Fahrrad fahren konnte als vorher. Hingegen verschlechterte sich das Ergebnis der Kontrollgruppe in diesem Zeitraum um 5,6 Prozent. Ebenso konnte in einer anderen Studie belegt werden, dass die Ausdauer verbessert und die Erholungsphase verkürzt wurde. Die Studie untersuchte Ermüdungs- und Stress-Erscheinungen an Schwimmversuchen mit Mäusen und demonstrierte, dass die Ausdauerkapazität nach der Supplementierung mit Heilpilzen, besonders mit Cordyceps und Maitake (Grifola frondosa) signifikant erhöht war. Wurden die Versuchstiere über 48 Stunden Stress ausgesetzt, unterdrückte die Gabe der Heilpilze den Anstieg des Gesamtcholesterins und führte zu einer Verminderung der alkalischen Phosphatase. Diese biochemischen Parameter weisen ein stark herabgesetztes Stresspotenzial aus.
In der traditionellen asiatischen Medizin wird der Cordyceps bereits seit dem Altertum zur Leistungssteigerung und besseren Verwertung des Sauerstoffs eingesetzt.
Auch als Anti-Aging-Mittel könnte der Cordyceps angesehen werden, da er Studien zufolge antioxidative Wirkungen zeigt und die Eliminierung freier Radikale erzielt. Gleichzeitig setzt er die Lipidperoxidation herab und hemmt außerdem auf natürliche Weise die Aktivitäten der Monoaminooxidase. Dies hat den angenehmen Nebeneffekt, dass durch den verminderten Abbau von Catecholaminen depressiven Verstimmungen entgegengewirkt werden kann.
Neben den verbesserten Aktivitäten der antioxidativen Enzyme stellten sich auch verbesserte Sexualfunktionen bei den Versuchen heraus. Der Cordyceps hat eine anregende Wirkung auf die Geschlechtsorgane sowie die Produktion von Geschlechtshormonen und wirkt dadurch sexuell stimulierend. So belegen neue empirische Studien, warum er bereits im alten China als Aphrodisiakum angesehen wurde.
Interessant für Sportler ist sicher auch die positive Wirkung des Cordyceps auf die Atmungsorgane, das Herz und die allgemeine Ausdauer – alles wichtige Faktoren zur Förderung der sportlichen Leistungsfähigkeit.
Der Reishi auch "Ganoderma lucidum" genannt, ist eine der bedeutendsten Heilpilze in der Apotheke der Traditionellen Chinesischen Medizin. Laut dem Stanford-Professor und Arzt Georges M. Halpern ist dieser Heilpilz ein Tonikum, das Energie bringt und die Ausdauer erhöht.
Gerade bei Hochleistungssportlern kommt es zu erhöhten Adrenalinausschüttungen. Der Grundumsatz ist demzufolge gesteigert; Sauerstoff wird vermehrt verbraucht. Dem kann der Reishi entgegenwirken, denn ihm wird auch eine Verbesserung der Sauerstoffaufnahme ins Blut zugeschrieben. Eine Studie berichtet von 900 Soldaten, die sich in Tibet auf einer Höhe von 4.700 Metern aufhielten, dass sie trotz dieser sauerstoffarmen Umgebung nach der Gabe von Reishi fast gänzlich frei waren von Nebeneffekten wie Erbrechen oder Kopfschmerzen. Eine Kontrollgruppe zeigte wesentlich mehr dieser Symptome der Höhenkrankheit.
Die regelmäßige Einnahme des Reishi führt zu einer hohen Verfügbarkeit von Acetyl-CoA, das den Zitronensäurezyklus aktiviert. Die Oxidation des Acetyl-CoA im Zitratzyklus liefert energiereiche Elektronen für die Erzeugung von ATP, dient also der Energiegewinnung und ist außerdem Zwischenprodukt des Lipidstoffwechsels.
Die meisten Studien über die Vorzüge der Heilpilze beziehen sich auf ihre immunstärkenden Eigenschaften. In der Tat sind die in ihnen enthaltenen Polysaccharide und ihre Derivate in der Lage, die Produktion von für das Immunsystem wichtigen Botenstoffen im Organismus zu stimulieren. In Japan wird z. B. der Coriolus aufgrund seiner Inhaltsstoffe PSK und PSP (zwei Polysaccharide) eingesetzt, um die Aktivitäten der Immunabwehr in Gang zu setzen. Das machen sich auch Sportler zunutze, die oft unter ihrem rigorosen Training leiden. Einerseits, um Krankheiten zu vermeiden, insbesondere aber zur Bekämpfung der Symptome des Chronic Fatigue Immune Dysfunction Syndromes. Dr. Jean Monro, Breakspear Hospital, UK, demonstrierte an einer Gruppe von 36 Patienten mit CFS, dass durch den Coriolus durchaus immunstabilisierende Prozesse in Gang gesetzt werden können. So wurde die Anzahl der NK Zellen um 35 Prozent während einer Dauer von zwei Monaten gesteigert.
Doch ein wichtiger Punkt ist auch die Immunmodulierung, damit das Immunsystem sich in der Balance befindet und Ausschläge sowohl nach unten als auch nach oben ausgeglichen werden. Heilpilze wirken immer adaptogen, d. h. regulierend, so dass keine einseitigen Aktivitäten stimuliert werden.
Auch der psychische Druck, unter dem Berufssportler stehen, ist immens. Es treten Stress-Symptome wie Ängste, Gedächtnislücken, Unruhe und Schlaflosigkeit auf. In diesem Fall ist die Einnahme des Hericium empfehlenswert, da er sich durch vielfältige Wirkungen auf das Nervensystem auszeichnet. Eine In-vitro-Studie, die in Kiew an Gehirnzellen mit dem Hericium vorgenommen wurde, hat eine große Wirkung auf den Prozess der Myelinbildung bewiesen. Außerdem zeigte das im Hericium enthaltene bioaktive Molekül Dilinoleoyl-Phosphatideletanolamin (DLPE) schützende Eigenschaften vor stressbedingtem Zelltod durch das retikuloendetheliale System.
Fazit
Heilpilze helfen, Übermüdungserscheinungen zu minimieren, eine schnellere Regeneration zu erreichen, das Immunsystem zu verbessern und die Zellen zu aktivieren. Alles in allem bewirken sie ein höheres Energieniveau mit einer gesteigerten Leistungsfähigkeit.
Quellen
- Georges M. Halpern, MD,PhD: "Healing Mushrooms"; Squareone Publishers; 2007
- Prof. Dr. med Ivo Bianchi: "Moderne Mykotherapie"; Hinckel Druck, 2008
- Stamets, P.: "MycoMedicinals: An Informational Treatise on Mushrooms", Myco Media, 2002
- Christopher Hobbs, L.Ac..: "Medicinal Mushrooms", Botanica Press, 1995
Hinweis
Die beschriebenen Wirkungen beruhen auf der Einnahme von Heilpilzpulver, das aus dem ganzen Pilz hergestellt wurde. Bitte lassen Sie sich vor der Anwendung von Ihrem Therapeuten beraten.