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DIE CHRONISCH INFIZIERTE WUNDE

Chronische und/oder infizierte Wunden weisen eine Vielzahl von Pathomechanismen auf, die die Wundheilung nachhaltig stören oder sogar verhindern. Als Ursache sind dabei nicht nur die fehlregulierte Mikro-zirkulation zu nennen, die mit der durch die Wunde ver-ursachte eingeschränkte Endothelfunktion mit reduzierter NO-Synthese einhergeht.

Nach aktuellen Forschungsergebnissen ist hier vielmehr von einer gestörten und inkompetenten Immunantwort auszugehen. So reagieren Makrophagen z.B. mit einer reduzierten Freisetzung der Zytokine TNF-α und IL1-β, so dass die Immunantwort nicht mehr adäquat geregelt werden kann.

Es kommt zur gesteigerten Histaminpräsenz im Wundumfeld, welche die Entzündungssituation weiter triggert. Die Wunde wird ab diesem Zeitpunkt von mononukleären Entzündungszellen dominiert und entzündet sich chronisch. Der für die Wundheilung eigentlich essentielle Part der Entzündungsreaktion blockiert damit den Heilungsprozess.

Diese Veränderungen im Wundumfeld führen zu einer erhöhten Präsenz freier Radikale, die wiederum die Entzündungssituation verstärkt. Diese Milieuveränderungen schaffen beste Voraussetzungen für das Wachstum vorhandener Erreger. Versuche, diesen Kreislauf mit einer lokalen Antibiose zu unterbrechen, bleiben in der Regel erfolglos, da der erregerbedingte Biofilm nicht penetriert werden kann.