Gesundheit und Natur

Fachinformationen

Colostrum

Legendär und Unbekannt zugleich, was Sie über "Colostrum" wissen sollten

Colostrum ist die erste Milch nach der Geburt, die das Neugeborene als "Katalysator" zur Aktivierung seiner körpereigenen Abwehrkräfte erhält, danach verändert sich das Colostrum in einem 3-5 Tage dauernden Prozess in normale Milch. Ernährungsphysiologisch spielt diese erste Milch eine untergeordnete Rolle, daher verlieren menschliche Babies in den ersten Tagen auch eher an Gewicht.
Dieses Colostrum aus den Milchdrüsen ist jedoch äußerst wichtig für die Ausbildung der Abwehr und der gesunden Reaktionen auf Umwelteinflüsse und somit für die weitere Entwicklung des Neugeborenen. Sehr lange wurde diese Bedeutung unterschätzt und gewinnt heute jedoch durch den fortgeschrittenen Stand neuester Untersuchungen seinen wahren Stellenwert.

Das Colostrum von Kühen entfaltet - aufgrund der fast identischen Beschaffenheit vieler seiner Inhaltsstoffe zur menschlichen Muttermilch in den ersten 12 Stunden- auch beim Menschen seine lebensfördernde Wirkung. Es enthält sogar noch mehr Inhaltsstoffe (Wachstumsfaktoren, Antikörper und Vitalstoffe). Dies liegt an der sogenannten Placentaschranke von Wiederkäuern, die diese Antikörper nicht in den Blutkreislauf des Säuglings passieren lassen. Daher ist das Colostrum so besonders reichhaltig an Immunstoffen.

Neben der nährenden Funktion besitzt Colostrum eine Vielzahl von Immunglobulinen (Antikörper), Wachstumsfaktoren, Interferonen, Interleukinen und Laktoferrinen. Das ist aber nur ein kleiner Auszug aus den Inhaltsstoffen dieses einmaligen Lebensmittels. Man kann mit gutem Gewissen sagen, dass im Colostrum jeder Stoff enthalten ist, der auch im menschlichen System zu finden ist. Colostrum hat demnach perfekt aufeinander abgestimmte Inhaltsstoffe, die in einem harmonischen Zusammenspiel das Neugeborene mit allem versorgen, was es zum Start in das Leben braucht. Wie Sie wissen, wird das Neugeborene in eine Welt voller Keime und Umweltbelastungen geboren. Colostrum bietet hier einen ersten Immunschutz, bevor das körpereigene Immunsystem aktiv wird.

Seit vielen Generationen wird deshalb die Vormilch der Kuh zur Unterstützung des Immunsystems verwendet. Die Bauern machten daraus Puddings, Suppen und Kuchen.

Warum ist Colostrum so wertvoll?

Während das Neugeborene bereits mit einem gewissen Immunschutz zur Welt kommt, trifft dies für Wiederkäuer nicht zu. Kühe haben eine 4-6-fache Plazentaschranke, das bedeutet, die Plazenta gibt keine Immunglobuline an das Ungeborene weiter. Deshalb muss das neugeborene Kälbchen diesen Immunschutz über die erste Milch erhalten. Nun ist verständlich warum Colostrum von Kühen besonders reichhaltig an Immunglobolinen ist. Es enthält Immunstoffe in bis zu 40-fach höherer Konzentration als sie im Blut von Menschen vorkommen!

eder Bauer weiß, wie lebensnotwendig das Colostrum für das Kalb ist. Er würde diese besondere Flüssigkeit dem Kälbchen niemals vorenthalten. Wir haben aber das Glück, dass Kühe weit mehr Colostrum geben als das Kälbchen braucht, weshalb wir mit dem Überschuss unsere Kunden versorgen können.
Je älter eine Kuh ist, umso reichlicher und gehaltvoller ist das Colostrum. Das ist ganz normal, denn je älter ein Lebewesen ist, um so mehr Antikörper bildet es gegen Eindringlinge.

Betrachtet man nun die genaue Analyse des Colostrums, so liest sie sich, wie die Rezeptur eines hochtechnologischen Produktes, das wohl niemals kopiert oder künstlich hergestellt werden kann. Colostrum besitzt eine Vielzahl an Botenstoffen und ist deshalb in der Lage, nicht nur die eigenen Inhaltsstoffe in die Zellen zu schleusen, sondern auch für den Körper wertvolle Stoffe aus der täglichen Nahrung und Nahrungsergänzung.

Colostrum ein Jungbrunnen?

Wissenschaftliche Belege gibt es hierfür bisher nicht. Ein ganz besonderes Enzym wird in den letzen Jahren immer mehr in dem Zusammenhang diskutiert: Telomerase. Zurzeit werden von der wissenschaftlichen Forschung die Zusammenhänge überprüft, inwieweit es Aufgabe der Telomerase sein könnte, die Chromosomen-Endstrenge nach der Zellteilung zu fördern. Die Beeinflussung der Zellteilung soll ein wesentliches Merkmal im Zusammenhang mit allen Vorgängen des Alters darstellen. Colostrum enthält als einziges uns bekanntes Nahrungsmittel das Enzym Telomerase. Der Nachweis des Enzyms Telomerase konnte allerdings nur in frischen (!), unverfälschten Colostrum erbracht werden. Ob tatsächlich Telomerase und damit auch Colostrum die Zellteilung und damit Folgen des Alters beeinflussen können, bedarf der weiteren wissenschaftlichen Erforschung.

Die Herstellung des flüssigen Extraktes

Das flüssige Colostrum wird so, wie es vom Bauernhof kommt, zunächst einmal entfettet. Colostrum enthält ca. 10% Fett, wäre also in seinem Rohzustand wenig bekömmlich. Der nächste Schritt ist die Entkaseinierung, wobei dem Colostrum die Bestandteile entnommen werden, die in einer Molkerei zu Käse weiterverarbeitet werden. Zurück bleibt eine Colostrum-Molke, die jedoch immer noch so hochmolekulare Bestandteile enthält, daß eine sofortige Sterilfiltration nicht möglich wäre.

Daher wird die Molke mikrofiltriert, so daß nur noch die Bestandteile übrig bleiben, die kleine Filterporen passieren können. Das sind die Immunglobuline (Antikörper), Wachstumsfaktoren, Cytokine, Interferone, Interleukine usw. Da Bakterien ebenfalls sehr klein sind, darf der Sterilfilter eine maximale Größe von 0,2 µ haben. Zum Glück sind die Eiweißmoleküle dieser übrigen Inhaltsstoffe noch kleiner als das kleinste Bakterium.

Dieser flüssige, sterile Extrakt wird dann in sterile Flaschen abgefüllt und ist somit ohne Konservierungsstoffe mindestens 2 Jahre haltbar, selbst wenn Sie ihn in ungeöffnetem Zustand nicht kühlen. Einmal geöffnet, sollte er jedoch im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 2 Wochen verzehrt werden.

Die Herstellung des Pulvers

Zu Beginn unterscheidet sich die Herstellung des Pulvers nicht von der des flüssigen Extraktes. Das Colostrum wird entfettet, entkaseiniert, mikrofiltriert und im Anschluss sterilfiltriert. Danach jedoch wird es wieder eingefroren um dann gefriergetrocknet zu werden.

Es wird viel über Gefriertrocknung versus Sprühtrocknung diskutiert. Eine sogenannte "schonende" Sprühtrocknung gibt es nach unserer Auffassung jedoch nicht. Hierbei wird das zu trocknende Produkt mit Düsen zerstäubt und in einen Sprühturm gesprüht. In diesem Turm herrschen Temperaturen von ca. 150°C. Den fein zerstäubten Partikeln wird dabei das Wasser entzogen und das trockene Pulver fällt auf den Boden des Turms. Natürlich entsteht hierbei Verdunstungskälte, die den inneren Kern der Partikel nicht so heiss werden läßt, es entstehen dennoch sehr hohe Temperaturen, die zur sofortigen Denaturierung des Produktes führen. Erkennbar ist dies an der Struktur des Pulvers, das eine feine, mehlartige Konsistenz erhält. Das so gewonnene Pulver läßt sich in Wasser nicht mehr lösen, sondern klumpt und muß, um es wasserlöslich zu machen, entweder granuliert oder mit Zusätzen behandelt werden.

Der Unterschied zur Gefriertrocknung ist dadurch leicht erkennbar, denn gefriergetrocknetes Pulver ist deutlich kristallin und löst sich im Wasser wieder auf.

Wir alles wissen, was passiert, wenn Sie in den Bergen Wasser kochen. Je höher der Berg um so geringer die Temperatur, die Sie benötigen, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Diese Tatsache wird bei der Gefriertrocknung genutzt. Das gefrorene Produkt wird in eine Vakuumkammer verbracht und bei fast völligem Vakuum ( 0,1 mbar) getrocknet. Allein durch das Vakuum und Temperaturen, die 38°C nicht übersteigen, "sublimiert" das Wasser, das heißt, es geht von dem gefrorenen sofort in den gasförmigen Zustand über und wird an Kondensatorplatten, die eine Temperatur von -80°C haben, angefroren. Da dieses gasförmige Wasser die Eigenschaft hat, zum Ort der niedrigsten Temperatur zu wandern, geschieht dieser Prozess automatisch. Zurück bleibt nach ca. 30 Stunden ein kristallines, trockenes Pulver, das dann je nach weiterer Verwendung entweder gesiebt oder vermahlen wird.

Das gesiebte Pulver eignet sich deutlich besser für eine Weiterverarbeitung zu Getränken, da es im Wasser sehr schnell wieder in Lösung geht. Das gemahlene Pulver eignet sich gut für die Herstellung von Kapseln oder Kautabletten, da die Vermahlung eine höhere Dichte schafft, so daß die Kapsel mehr Pulver aufnehmen kann. Die Auflösung in Wasser dauert etwas länger. Dieses Pulver verwenden wir zur Herstellung unserer Kapseln und Kautabletten.

Zurück zur vorherigen Seite